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HANS-WILHELM SMOLIK

Lebenslauf und die erfolgreichsten Buchtitel

 1. 11. 1906

In Leipzig geboren als 5. Kind von insgesamt 6 Geschwistern. Sein Vater, Franz Smolik, ist Schuhmachermeister, aber auch ein leidenschaftlicher Gärtner und Rosenzüchter, außerdem ein sehr belesener Tier- und Pflanzenkenner. Seine Mutter, Therese Smolik, geborene Prag, stammt aus einer alten Danziger Künstlerfamilie, die zahlreiche Sänger, Tänzer und Schauspieler hervorbrachte.

1913-21

Besuch der Volksschule in Leipzig; erzählt schon seinen Schulkameraden aus dem Stegreif erfundene Märchen, schreibt seine ersten Gedichte, ist bereits mit 10 Jahren felsenfest davon überzeugt, ein Dichter und Schriftsteller zu sein.

1922-23

Lehre als Versicherungskaufmann, vor allem seiner Mutter zuliebe, die ihren Sohn unbedingt vor einem brotlosen Künstlerberuf bewahren will. Entdeckt seine große Liebe zum Theater. Schuld daran ist sein älterer Bruder, Alfred Smolik, der damals heimlich die Schauspielschule besucht. Schreibt seine ersten eigenen Theaterstücke, vor allem historische Dramen.

1924-27

Lehre als Buchdrucker. Danach Wanderung durch Deutschland, Österreich und die Schweiz. Am Wegesrand entdeckt er die vielfältigen Wunder der Natur und seine große Liebe für die Tier- und Pflanzenwelt, erwirbt sich dabei seine ersten botanischen und zoologischen Grundkenntnisse.

1927-33

Angestellter bei einer Krankenversicherung. Gleichzeitig Besuch zahlreicher Kurse an der Volkshochschule. Er beschäftigt sich intensiv mit der Physiognomik, der Gesichtsausdruckskunde, hält selber Vorträge an der Volkshochschule in Leipzig, wird als Gasthörer an der Leipziger Universität zugelassen. 1932 erscheint sein erstes Buch, das "ABC der Gesichts- und Schädelkunde". Daraufhin entscheidet sich Smolik, freier Schriftsteller zu werden.

1934

Die 1934 gedruckte Neuauflage des ersten Buches trägt den Titel "Rätsel Mensch". Sie wird von der Reichsschrifttumskammer in Berlin eingezogen wegen "Zersetzung der Rassenlehre des Nationalsozialismus", aber auch deshalb, weil Smolik in seinem Buch Hitler unter die diktatorischen Naturelle eingereiht hatte. Es folgen mehrere Verhöre bei der Gestapo, ein Verbot der Lehr- und Vortragstätigkeit, Verhaftung und schließlich glücklicherweise doch wieder die Freilassung.

1934-38

Durch seinen Verleger Felix Meiner lernt er viele bedeutende Persönlichkeiten kennen, für die er physiognomische Beurteilungen schreibt. Er verfasst z. B. charakterologische Studien über Albert Schweitzer (1875-1965) und über den Mediziner Professor August Bier (1861-1949).

1939

Um den fortgesetzten Schnüffeleien der Gestapo zu entgehen, rät ihm ein Freund, weniger verfängliche Themen auszuwählen, zum Beispiel Tiergeschichten oder Naturmärchen zu schreiben. Daraufhin verfasst er sein erstes naturkundliches Märchen "Das große Frühjahrswecken".

1940-45

Meldet sich freiwillig zum Wehrdienst, benutzt damit die "Flucht in das graue Tuch", um sich vor weiteren Verfolgungen der braunen Machthaber zu retten. - Während des Krieges erscheinen 4 weitere Tierbücher, u. a. "Ein Luftikus", "Schäfer Martin und die Tiere" und "Die ganze Welt unter einem alten Dach". Als Soldat Einsatz in einem Pferdelazarett, in einer Veterinärabteilung, Teilnahme am Russlandfeldzug, schwere Verwundung im Kaukasus, Lazarettaufenthalt in Vöcklabruck, Versetzung nach Ulm, Kriegsende in Italien, Gefangenschaft bei den Amerikanern in Parma, bei den Engländern in Tarent.

1945-50

Umzug nach Ulm an der Donau und Heirat mit Frau Anneliese Keuler. Schreibt in diesen 5 Jahren 21 Bücher, vor allem Naturmärchen und Tiergeschichten für Kinder, z. B. "Nicks Brautfahrt", "Grimback, der Hamster", "Rauschebart, die Eiche" und "Knorzel, der Baumstumpf". Zugleich Mitarbeit beim Münchner Rundfunk. Es entstehen etwa 60 Hörspiele. Besonders beliebt bei den jungen Zuhörern ist die Hörspielreihe von Näpfli, dem roten Blutkörperchen. Umzug nach Kempten im Allgäu. 1950 Geburt der Tochter Sabine.

1951-53

Es erscheinen auf dem Buchmarkt: "Schniefnase, der Igel"  und "Tierfreund in Not". Veröffentlichung der Näpfli-Geschichten unter dem Buchtitel "Körperfibel für Kinder". 1952 Umzug nach Kaufbeuren.

1955-56

Das Schmetterlingsbuch "Schwalbenschwanz und Pfauenauge" (1955) und das Jahreszeitenbuch "Tausend Wunder auf stillen Wegen" (1956) werden preisgekrönt und eingereiht unter "die 50 schönsten Bücher des Jahres". 1956 Umzug nach Irsee bei Kaufbeuren.

1957

Herausgabe eines Wander- und Bestimmungsbuches beim Bertelsmann-Verlag unter dem Titel "Wandern mit offenen Augen". Dieser Buchtitel, dessen Text in verschiedene Lebensräume gegliedert ist, wird mit über 300 000 verkauften Exemplaren zu einem Bestseller.

1960

Nach 2 Jahren anstrengender Arbeit erscheint ebenfalls beim Bertelsmann-Verlag das bisher umfangreichste Werk, das "Große illustrierte Tierbuch", ein Tierlexikon mit 1500 Buchseiten, eine umfassende Darstellung des gesamten Tierreiches vom Einzeller bis zum Säugetier, die zugleich wissenschaftlich korrekt, leicht verständlich und spannend geschrieben ist. Bis heute hat dieses Tierlexikon eine Gesamtauflagenhöhe von etwa 500 000 Exemplaren erreicht. Übersetzungen kamen heraus in Italien, Serbokroatien und Finnland.

1961

Erster Fernsehauftritt beim Westdeutschen Rundfunk.

1962

Es folgt ein völlig neuartiges Gartenbuch mit dem Titel "Garten ganz neu entdeckt", das sich mit der Kleinlebewelt des Gartenbodens beschäftigt, den über- und unterirdisch lebenden Insekten, mit Themen der Ökologie und Physiologie, mit der Geschichte der Zier- und Nutzpflanzen. Dieses Buch erhält 1962 den Deutschen Gartenbuchpreis.

17. 5. 1962

Während seiner Arbeit am 1. Band einer insgesamt 5bändigen Entwicklungsgeschichte der Pflanzen und Tiere, die im Ullstein-Verlag erscheinen soll, erleidet Hans-Wilhelm Smolik einen Gehirnschlag, der ihn jäh aus dem Leben und aus seiner schriftstellerischen Arbeit herausreißt.